Sieben Ausfälle

Von Elmar Peine

Sieben Ereignisse, die es 2024 nicht geben könnte, obwohl alle sie erwarten.

1. Die Zinsen sinken nicht.

Die Inflation bleibt durch den Arbeitsmarkt weiter hoch. Lohnerhöhungen sind dieses Mal im Anschluss an die Inflation nämlich kein Zweitrundeneffekt, sondern sie werden und bleiben ein originärer Treiber. Das schlimme daran: Die Unternehmen können die höheren Lohnkosten, die die Produktivität überschreiten, nicht vollständig einpreisen. Folge: Gewinne sinken.

2. Wasserstoffboom bleibt aus.

Weil die technologische Entwicklung noch schneller als erwartet ist, Kernfusion große Fortschritte macht, bleiben die großen Investitionen in die Produktion grünen Wasserstoffes schlicht aus. Viele bekannte Pioniere kämpfen ums Überleben, manche vergeblich.

3. Der Ukraine-Krieg wird nicht weitergehen.

Der Westen gibt seine Unterstützung der Ukraine ziemlich auf. In Europa gewinnen die autoritären und nationalistischen Parteien weiter an Gewicht, in den USA droht Trump die Wahlen zu gewinnen. Folge: Schon beschlossene Rüstungsprogramme werden deutlich beschnitten, Rüstungsausgaben sinken anstatt zu steigen.  

4. Der Klimawandel pausiert.

Mit einem ziemlich normalen Jahr entspannt sich die Klimadiskussion in vielen Ländern erheblich. Ohne den (heißen) Dampf im Kessel geben grüne Werte nach.

5. Covid schleicht sich nicht aus.

Die Covid-Infektionszahlen steigen überraschend an. Im März dann der Hammer: Aus Asien (wieder aus Asien) wird eine neue gefährliche Variante dominant. Die bekannten Covid-Gewinner an der Börse erleben einen goldenen Frühling.      

6. Selbstfahrende Autos kommen nicht vom Fleck.

Die Deutschen, und nicht nur die, bleiben gerne selbst am Steuer. Das zeigen Nachfrage und `Verkaufstrends in der Autoindustrie. Die sogenannten Selbstfahrer-Autos mit KI an Bord, bleiben hinter den Planverkaufszahlen deutlich zurück. Das Problem: Fast alle Autobauer haben auf den Trend gesetzt, nur Porsche (und einige andere Sportwagenhersteller) richtete seine Modelle auf Selbstfahrer aus.

7. Der Taiwan-Anschluss: Ausgeschoben!

Weil die bisherige Politik der USA in Chinas Wirtschaft mehr Dellen hinterlässt als gewünscht, senkt die KP den Druck in der Taiwanfrage ab. Folge: Es gibt global viel zu viele Mikrochips, weil überall Unternehmen gegründet wurden, um die erwartete „Taiwan-Lücke“ zu füllen.