Nullzinsen schaden der Gemeinnützigkeit

Während die aktuellen Null- und Niedrigzinsen den perfekten Rahmen für die Aktien-
und Immobilienmärkte darstellen, werden die zahlreichen Verlierer des Zinskollaps der letzten
Jahre häufig übersehen.

„Insbesondere Stiftungen stecken aufgrund des Null- und Niedrigzinsumfelds in einem echten
Dilemma.“, sagt André Kunze, Bereichsleiter und Ansprechpartner für Stiftungen bei torendo.
„Ihrem angestrebten Stiftungszweck können Stiftungen heute kaum noch nachkommen. Die
Nachteile, die sich hieraus in der Breite für unsere Gesellschaft ergeben, sind immens.
Unzähligen, gesellschaftlich sehr wichtigen sozialen Förderzwecken wird die finanzielle
Unterstützung entzogen, da den Stiftungen schlicht und ergreifend die laufenden Erträge fehlen.“,
ergänzt Kunze.

Stiftungen sind auf laufende Erträge angewiesen, denn nur diese stehen Stiftungen zur Verfügung,
um die in ihrem Stiftungszweck verankerten sozialen und gemeinnützigen Projekte zu
unterstützen. Grund hierfür ist, dass der Grundstock des Stiftungsvermögens erhalten bleiben
muss. Vor dem Hintergrund des erforderlichen Kapitalerhalts sind Stiftungen traditionell weit
überwiegend in Anleihen investiert. Der Großteil des Stiftungsvermögens erzielt in Anbetracht des
Zinsumfelds heute somit keine Erträge mehr – mit dem katastrophalen Ergebnis, dass für soziale
und gemeinnützige Projekte deutlich weniger an Mitteln zur Verfügung steht.

„Die meisten Stiftungen – insbesondere die kleineren – verstehen sich zwar exzellent darauf,
wichtige soziale Projekte zu begleiten und zu unterstützen, sind aber aufgrund fehlender
Kapitalmarktkenntnis häufig überfordert, ihr Stiftungsvermögen an die veränderte
Kapitalmarktsituation anzupassen“, erläutert Kunze. „Nun blind die Aktienquoten hochzufahren, um
fehlende Zinseinnahmen durch Dividendenerträge auszugleichen, wäre in Anbetracht der nicht
unerheblichen Kursrisiken deutlich zu kurz gesprungen. Gerade für Stiftungen sind daher sehr
gute, aktiv gemanagte Fonds heute die erste Wahl, um dem Zinsdilemma zu entkommen.“, bricht
Kunze eine Lanze für aktives Management.

Der diplomierte Bankbetriebswirt sieht in dem breiten Werkzeugkasten, den aktive Fondsmanager
nutzen können, einen großen Vorteil gegenüber passiven Investmentkonzepten wie beispielsweise
ETFs.

„In unserem Stiftungsfonds beispielsweise variiert die Aktienquote je nach Marktumfeld zwischen
0 und 100%. Gegenüber passiven Aktieninvestments haben wir das Kursrisiko dadurch nahezu
gedrittelt – bei vergleichbarem Gesamtergebnis. Ergänzend zu den laufenden Erträgen aus
Dividenden erwirtschaften wir zudem weitere ausschüttbare Erträge aus einem systematischen,
rein regelbasierten Investmentansatz mit Futures-Kontrakten auf den DAX und auf deutsche
Bundesanleihen. Diese Doppelstrategie ermöglicht uns Ausschüttungen von 4% pro Jahr. Auch
andere vergleichbar interessante Fondskonzepte für Stiftungen sind uns bekannt.“, erläutert der
Stiftungsexperte von torendo.

Für Stiftungen sind die Zeiten also schwierig, aber keineswegs aussichtslos. Ein ‚Weiter wie bisher‘
kann es dabei für Stiftungen allerdings nicht geben, wenn man den sozialen und gemeinnützigen
Projekten auch in Zukunft einen angemessenen finanziellen Rahmen zur Verfügung stellen
möchte.