Nachhaltigkeit: Wirkungsorientiert anlegen mit ETFs

Im Juli 2020 hat die Deka mit der Auflegung der Deka MSCI Climate Change ESG ETFs eine Produktfamilie mit einem modernen Nachhaltigkeitskonzept gestartet. Diese ETFs setzen ihren Fokus klar auf das Thema Klimawandel und passen damit bereits frühzeitig zu den neuen regulatorischen Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit. Die Deka treibt die Erweiterung dieser Produktfamilie seither weiter voran und leistet damit auch einen Beitrag zur Stärkung von wirkungsorientierten Anlagen insgesamt.

Von Georg Kayser, DekaBank

Mit Inkrafttreten von Artikel 9 der Offenlegungsverordnung im März 2021 wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet: Die höchste Kategorie nachhaltiger Investments ist seitdem „dunkelgrün“ und erfasst alle Investitionen, die klar definierte Nachhaltigkeitsziele für die Zukunft verfolgen, zum Beispiel zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Bei solchen wirkungsorientierten Anlagen, dem „Impact Investing“, kommt es entscheidend auf die sogenannte doppelte Materialität an. Wirkungsorientiertes Anlegen kombiniert das Streben nach finanzieller Rendite mit positiven Effekten für Gesellschaft und Umwelt.

Ganz in diesem Sinne berücksichtigt das Fondskonzept der Deka Climate Change ETFs, inwieweit die Geschäftsmodelle der Unternehmen auf die nachhaltige Umstellung auf geringere CO2-Emissionen ausgerichtet sind. Denn mit dem fortschreitenden Klimawandel gehen auch erhebliche finanzielle Chancen und Risiken einher. Das Konzept ist denkbar simpel. „Gewinner des Klimaschutzes“ werden im Portfolio höher gewichtet. „Klimaverlierer“ hingegen werden untergewichtet. Damit werden auf der einen Seite Nachhaltigkeitsrisiken reduziert. Gleichzeitig wird verstärkt in zukunftsweisende Unternehmen investiert, um die Entwicklung hin zu einer emissionsarmen Zukunft zu fördern und an der positiven Entwicklung dieser Unternehmen zu partizipieren.

Zweistufiger Ansatz kombiniert ESG-Filter mit Klimazielen

Für die Umsetzung dieses modernen Nachhaltigkeitsansatzes hat die Deka für ihre ETFs ein zweistufiges Indexkonzept von MSCI ausgewählt, welches den Ausschluss von Unternehmen mit der Berücksichtigung von Klimazielen kombiniert.

Im ersten Schritt werden über einen ESG-Filter Unternehmen ausgeschlossen, die grundlegende Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen, die gegen die Prinzipien des UN Global Compact verstoßen oder in ESG-Kontroversen wie Korruption oder Bestechung verwickelt sind. Nicht investiert wird zudem in Unternehmen, die in gesellschaftlich umstrittenen Geschäftsfeldern tätig sind, wie zum Beispiel Hersteller kontroverser Waffen oder Tabakproduzenten. Die Deka hat zusätzlich die in Deutschland umstrittenen Betreiber von Atomkraftwerken ausgeschlossen.

Anschließend ermittelt MSCI für jedes in der Auswahl verbliebene Unternehmen einen „Low Carbon Transition (LCT) Score“. Dieser LCT-Score beinhaltet neben der CO2-Emissionstätigkeit des Unternehmens auch die Qualität des Managements in Bezug auf Transitionsrisiken und Zukunftsfähigkeit. 

Echte Lösungsanbieter werden übergewichtet

Bei den Deka ETFs werden die Unternehmen anhand ihres LCT-Scores einer von fünf Kategorien zugeordnet: Solutions, Neutral, Operational Transition, Product Transition und Asset Stranding. Aktien von Unternehmen der erstgenannten Kategorie – echte Lösungsanbieter, die aktiv am Klimaschutz partizipieren – erhalten im Index eine deutliche Übergewichtung, gefolgt von den klimaneutralen Unternehmen. Stark untergewichtet werden Unternehmen mit gefährdetem Geschäftsmodell. Alle Deka Climate Change ETFs erzielen so eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionsintensität gegenüber vergleichbaren Marktindizes ohne ESG-Filter. Die CO2-Emissionsintensität des MSCI World Climate Change ESG beispielsweise ist um über 50% geringer als die des klassischen MSCI World. 

Die Deka MSCI Climate Change ESG ETF Produktfamilie erfüllt damit die hohen Anforderungen institutioneller Anleger, einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten – entsprechend treibt die Deka deren Erweiterung voran. Nach dem Start mit den Aktienmärkten der Regionen Deutschland, Eurozone, Europa, USA und Welt wurde sie aufgrund der großen Resonanz bereits um die Region Japan erweitert. Ein weiterer Ausbau ist vorgesehen; so ist z.B. noch in diesem Jahr eine Ergänzung des Angebots um die Anlageklasse „Renten“ geplant. 

Beitrag zur Stärkung von Impact Investing insgesamt

Produkte und Angebote wie die sechs börsennotierten Indexfonds der Deka leisten auch einen Beitrag zur weiteren Stärkung von Impact Investing in Deutschland insgesamt. So wächst die Zahl von Anlegern, die wirkungsorientiertes Investieren mindestens als Beimischung ins Portfolio nehmen möchten, weiter stetig. Die kontinuierlich steigende Nachfrage zeigt sich auch in den Zahlen des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG): Demnach haben sich die Investitionen in Impact Investing-Produkte in Deutschland 2020 im Vergleich zum Vorjahr auf 16,6 Mrd. Euro mehr als verdoppelt (2019: 8,1 Mrd. Euro[DW1] )*.

Die Entwicklung geht also in eine vielversprechende Richtung. Allerdings handelt es sich beim Impact Investing noch immer um ein Nischensegment. Um das Momentum auszubauen und die Attraktivität sowie das Vertrauen in wirkungsorientierte Anlagen weiter zu steigern, hilft eine steigende Transparenz der Emittenten von Wertpapieren.

Zu beachten ist, dass neue Erkenntnisse bezüglich nachhaltiger Aspekte eventuell erst nachträglich berücksichtigt werden können.

Impact Investing ist ein variabler Ansatz

Impact Investing kann darüber hinaus auch über aktiv gemanagte Produkte erfolgen. Ohnehin ist der Ansatz ausgesprochen variabel. So funktioniert Impact Investing auch als Beimischung in ein bestehendes Portfolio, muss also nicht immer gleich für die Zusammenstellung eines kompletten Portfolios bzw. eines reinen Impact-Fonds angewendet werden. Dieser Umstand erleichtert es, solche Titel als Tranche in Kunden-Portfolios beizumischen, wenn diese Kunden kein vollständiges Impact Investing-Portfolio haben möchten. So werden Impact Investing-Segmente für das Portfolio großer institutioneller Kunden noch interessanter.

Ob als aktives oder passives Investment, ob als Beimischung oder komplettes Portfolio – gerade bei dem noch vergleichsweise jungen Thema Impact Investing kommt es für institutionelle Anleger entscheidend auf die Auswahl des Asset Managers an. Vermögensverwalter müssen sich mit der Thematik dezidiert auseinandersetzen. Dafür ist zum einen der Zugriff auf entsprechende Daten notwendig und die Fähigkeit, diese Daten zu interpretieren. Zudem muss man auch die entsprechenden Spezialisten im Portfoliomanagement haben, die Impact Investing ‚leben‘, und zwar sowohl die Nachhaltigkeits- als auch die Umsetzungsebene. Diese Aufgabe ist komplex und hat mit einem klassischen Aktienmandat wenig zu tun. Institutionelle Anleger sollten daher besonders bei der Auswahl des passenden Asset Managers genau hinschauen.

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*Quelle: FNG-Marktbericht 2020, Grafik 2.4, S. 10

Hinweis:

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds (ETFs der Deka Investment GmbH) sind die jeweiligen Wesentlichen Anlegerinformationen, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei der Deka Investment GmbH, Mainzer Landstraße 16, D-60325 Frankfurt am Main und unter www.deka-etf.de erhalten. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf www.deka.de/beschwerdemanagement  Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen den Vertrieb zu widerrufen.[HA2]