Nachhaltige Wandelanleihen: Positiver Impact – nicht nur für das Portfolio

Benjamin Wendel ist Relationship Manager bei Lupus alpha Asset Management AG

Ein Wandelanleihen-Fonds mit festen Ausschüttungen kann planbare Erträge zu vertretbaren Risiken liefern. Zusätzlich leisten Wandelanleihen einen Beitrag zur Portfoliostabilität. Deshalb rücken die Papiere als Alternative fürs Fixed Income Portfolio stärker ins Blickfeld von Stiftungen. Eine um nachhaltige Kriterien erweiterte Anlagestrategie kann der Erfüllung des Stiftungszwecks dabei nur zuträglich sein.

Von Benjamin Wendel, Relationship Manager, Lupus alpha Asset Management

Klassische Wandelanleihen sind Unternehmensanleihen, die dem Investor zusätzlich ein Wandlungsrecht bieten. Dieses Recht ermöglicht es, die Anleihe in einem vorher definierten Verhältnis in Aktien des emittierenden Unternehmens umzutauschen. Dabei liegt es im Ermessen des Investors, selbst zu entscheiden, ob er wandeln, also seine Anleihe gegen Aktien tauschen will. Solange er den Tausch nicht vollzieht, erhält er regelmäßig seine Kuponzahlungen sowie zum Ende der Laufzeit die Rückzahlung zum Nennwert. Ihre besondere Ausstattung verleiht Wandelanleihen einen hybriden Charakter: In bestimmten Marktphasen entwickeln sie sich eher aktienähnlich, in anderen stehen ihre Eigenschaften als Anleihe im Vordergrund. Dementsprechend bieten sie ein asymmetrisches Risikoprofil, das dafür sorgt, dass Wandelanleihen Kurszuwächse ihrer zugrundeliegenden Aktie deutlich stärker mitgehen, Kursrückschläge hingegen durch die Anleihekomponente spürbar abgefedert werden.

Wandelanleihen haben 2020 geliefert

Ihre Stärke bei Kursrückschlägen ebenso wie in der nachfolgenden Erholungsphase haben globale Wandelanleihen im Verlauf des Corona-Crashs im Frühjahr sowie der nachfolgenden Monate einmal mehr unter Beweis gestellt, wie die Grafik „Globale Wandelanleihen versus globale Aktien“ zeigt.

GRAFIK: Globale Wandelanleihen versus globale in Aktien 2020

[Refinitiv Global Convertible Bond Index in EUR vs. MSCI World net Total Return hedged in EUR; Stand 31.8.2020]

Ein beispielhaftes Investment in den MSCI World Equity hat seine Investoren im Laufe des Crashs historische Verluste beschert, der globale Aktienindex fiel in Euro gerechnet um bis zu -29,1% verglichen mit seinem Jahresanfangswert. Gleichzeitig konnten Wandelanleihen ihre Belastbarkeit im Marktstress unter Beweis stellen: Der globale Wandelanleiheindex des Datenanbieters Refinitiv hat im Maximum nur -15,8% abgegeben. In globale Wandelanleihen investierende Produkte wie der Lupus alpha Sustainable Convertible Bonds (-10,6%) und der Lupus alpha Global Convertible Bonds C hedged (-12,8%) konnten die Verluste ihrer Investoren entsprechend signifikant begrenzen und bewegen sich mittlerweile wieder weit in der Gewinnzone. Das zeigt: Ein gut diversifiziertes Wandelanleihenportfolio kann Schwächephasen am Aktienmarkt mit weniger Verlusten überstehen und gleichzeitig Kursgewinne in Erholungs- und Hochphasen nachvollziehen.

Regelmäßige Ausschüttungen liefern planbare Erträge

Die Herausforderung für das Management eines Wandelanleihen-Fonds besteht demnach grundsätzlich darin, Emissionen zu finden, die eine attraktive Aktienkomponente mit einer hohen Anleihequalität verbinden.

Doch Stiftungen dürfen neben der Begrenzung von Verlusten und der Partizipation an steigenden Aktienmärkten noch eine weitere Eigenschaft erwarten: Damit sie ihre Projekte mithilfe laufender Erträge aus dem Stiftungsvermögen finanzieren können, brauchen sie regelmäßige Ausschüttungen. In dieser Hinsicht sind sie mit dem Lupus alpha Sustainable Convertible Bonds gut aufgestellt, denn dieser Fonds strebt zwei Mal im Jahr eine Ausschüttung in Höhe von 1,5% des dann aktuellen Nettoinventarwerts an. Falls der angestrebte Betrag für die regelmäßige Ausschüttung nicht oder nicht in voller Höhe erwirtschaftet wurde, wird die Differenz aus dem Vermögen ausgeschüttet.

Nachhaltig investieren – auch mit Wandelanleihen

Der globale Markt für Wandelanleihen umfasst ein Volumen von etwa 500 Mrd. US-Dollar. Die bisherige Entwicklung des Lupus alpha Sustainable Convertible Bonds zeigt, dass es auch in diesem Nischensegment möglich ist, Nachhaltigkeitskriterien in die Anlagestrategie zu integrieren und zugleich die Renditeerwartungen der Investoren zu erfüllen. Doch das verlangt einiges vom Portfolio Management, denn gerade im Universum der rund 1.000 investierbaren Wandelanleihen gilt es, sehr genau hinzusehen. Wenig zielführend ist es aus Sicht von Lupus alpha, allein auf Ausschluss-Listen zu setzen und ein Produkt auf dieser Basis „nachhaltig“ zu nennen. Normbasierte Ausschlüsse wie die Verletzung von Menschenrechten oder eklatante Umweltverschmutzung sind heute eher selbstverständlich. Vergleichsweise leicht lassen sich Geschäftsfelder wie die Förderung fossiler Brennstoffe meiden. Vielen Investoren genügt das deshalb längst nicht mehr, sie tolerieren auch unkorrektes Verhalten im weiteren Sinn nicht und wollen im besten Fall in Unternehmen investieren, die einen positiven Beitrag für unsere Zukunft leisten.

Der Lupus alpha Sustainable Convertible Bonds investiert daher in ein globales, breit diversifiziertes Portfolio von Wandelanleihen, die strenge Kriterien für Nachhaltigkeit erfüllen. Dafür werden die Emittenten nach ökologischen, sozialen, ethischen und Governance-Kriterien klassifiziert. Neben Ausschlusskriterien wendet der Fonds bei der Titelauswahl die 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen an. Damit investieren Anleger in ein Portfolio, das einen besonderen Schwerpunkt auf den ESG-Impact legt. Um diesen Anspruch transparent und glaubhaft umsetzen zu können, arbeitet das Managementteam von Lupus alpha eng mit MSCI ESG Research zusammen. Ziel ist ein überdurchschnittlicher ESG-Score und SDG-Beitrag auf Portfolioebene.

Siegel machen Nachhaltigkeit transparent

Da es keine klare, übergreifende Definition für nachhaltige Anlagen gibt, nimmt auch die Bedeutung transparenter und nachvollziehbarer Nachhaltigkeits-Siegel zu, um Investoren Orientierung zu geben. Erst sie machen die Nachhaltigkeitsansätze verschiedener Asset Manager vergleichbar und ermöglichen einen verlässlichen Nachweis über die angewendeten Kriterien bei Ausschluss und Auswahl von Einzeltiteln. Als Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds auf dem deutschen Markt gilt das vom Forum Nachhaltige Geldanlage vergebene FNG-Siegel. Der Lupus alpha Sustainable Convertible Bonds wird im November schon zum dritten Mal mit diesem Siegel, dann für 2021, ausgezeichnet.

Weitere Informationen: www.lupusalpha.de