Nachhaltige Aktienstrategie mit reduziertem Risiko
Von Holger Stiebeling, DekaBank
Systematisches Investieren liegt im Trend. Denn wer in diesem zunehmend unsicheren Marktumfeld auf verlässliche Daten und innovative Anlagestrategien setzt, kommt an Quant-Strategien auf Basis moderner und wissenschaftlich fundierter Methoden nicht mehr vorbei – das gilt gerade im Aktienbereich. Kein Wunder also, dass quantitative Ansätze in den vergangenen Jahren speziell in der institutionellen Kapitalanlage an Bedeutung gewonnen haben.
Aufgrund der häufig zu einseitigen Ausrichtung des Portfolios auf Renten können solche quantitativen Investmentlösungen auch gerade für Stiftungen eine gute Alternative sein. Um das wichtige Ziel, die langfristige Erhaltung des Stiftungsvermögens in seiner Leistungsfähigkeit, zu gewährleisten, reichen Anleihen längst nicht mehr aus. Bei Renditen zum Teil unterhalb der Inflationsrate und sogar Negativrenditen bei einigen Staatsanleihen fallen nicht nur die Erträge zur Bedienung des Stiftungszwecks aus. Es ist sogar der gebotene Erhalt des Stiftungsvermögens gefährdet.
Dennoch scheuen insbesondere kleinere Stiftungen ein Investment in Aktienanlagen und legen stattdessen ihr Kapital zumeist immer noch in festverzinslichen Papieren und Geldmarktanlagen an. Dabei gibt es längst regelbasierte und systematische Portfoliolösungen, die zum einen Rendite versprechen, zum anderen aber gleichzeitig das Risiko reduzieren. Dazu gehört LowRisk.
LowRisk: Name ist Programm
Der große Vorteil dieses Ansatzes: Eine Aktienselektion mit einem LowRisk-Konzept führt trotz eines verkleinerten Aktienuniversums zu einer deutlichen Reduktion des Marktrisikos. Um das zu erreichen, werden Qualitätsaktien, die weniger risikoreich und schwankungsanfällig sind, nach quantitativen Kriterien ausgewählt. Studien zeigen, dass ein so konstruiertes Portfolio das absolute Risiko reduziert, gleichzeitig aber die risikoadjustierte Rendite maximiert. Die Folge ist also eine verbesserte Sharpe Ratio.
Neben der Suche nach Erträgen spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in der Kapitalanlage der Investoren. Die Bereitschaft, ethische, soziale und vor allem auch ökologische Verantwortung zu tragen, wächst. Speziell bei Großanlegern zeigt sich der eindeutige Trend, ESG-Kriterien verstärkt ins Zentrum ihrer Allokationsentscheidungen zu stellen.
Das hat mit verschärften regulatorischen Anforderungen zu tun, vor allem aber auch mit dem Bedürfnis nach erhöhter Transparenz sowie der Erkenntnis, dass ESG-Faktoren eine signifikante Rolle für die Bestimmung des Risiko- und Return-Levels haben.
Zwei Ansätze geschickt kombiniert
Die Deka baut mit einer speziellen, nachhaltig ausgerichteten LowRisk-Strategie nun eine Brücke zwischen den beschriebenen Anforderungen – Nachhaltigkeit auf der einen, risikoreduziertes Aktien-Portfolio auf der anderen Seite. Die Strategie heißt Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien. Es ist ein Produkt für Investoren, die ein nachhaltiges und vergleichsweise defensives Aktienportfolio wünschen.
Konkret funktioniert das folgendermaßen: Im ersten Schritt durchlaufen die Aktien einen strengen Nachhaltigkeitsfilter. Unternehmen, die gegen elementare Nachhaltigkeitskriterien verstoßen, finden keinen Zugang ins Portfolio. Ausgeschlossen werden etwa Firmen, die beispielsweise Waffen oder Rüstungsgüter herstellen, Atomenergie, gefährliche Chemikalien oder gentechnisch verändertes Saatgut produzieren, Glücksspiel fördern oder Alkohol und Tabak anbieten.
Der Nachhaltigkeitsfilter schließt außerdem Unternehmen aus, die gegen Arbeits- oder Menschenrechte verstoßen oder die im Zusammenhang mit Umweltzerstörung, Bestechung oder Korruption stehen. Aus dem verbleibenden Anlageuniversum wählt das Portfoliomanagement anschließend im Rahmen des Best-in-Class Ansatzes die Titel aus, die über alle Nachhaltigkeitskriterien hinweg zu den besten ihrer Branche gehören.
Die Unternehmen, die erfolgreich diese Auslese gemeistert haben, müssen sich nun einer weiteren Stufe der LowRisk-Prüfung unterziehen. Das quantitative Modell der Deka selektiert dabei die Titel, die ein attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis erwarten lassen. Im Vordergrund der Anlagestrategie stehen das Risikomanagement und die Verringerung des Anlagerisikos.
Zahlreiche
Kriterien unter der Lupe
Ausgewählt
werden also vorrangig defensive Qualitätsaktien, bei denen niedrige
Kursschwankungen zu erwarten sind. Beurteilt werden aber natürlich auch weitere
Messgrößen, wie eine hohe Profitabilität, die Gewinndynamik und vergleichsweise
positive Gewinnrevisionen. Heraus kommt schließlich ein Portfolio, das rund 200
Titel umfasst.
Die beschriebene Strategie ist bei der Deka als – natürlich ausschüttender – Publikumsfonds erhältlich. Doch darüber hinaus bietet die Deka Stiftungen in Form von Spezialfonds auch die Möglichkeit, ihre Marktmeinungen und Anlagestrategien individuell umzusetzen. Neben der strategischen Vielseitigkeit schätzen institutionelle Anleger vor allem die hohe Sicherheit, die sich aus dem Schutz als Sondervermögen ergibt.
Die modulare Gestaltung der Anlagelösung ermöglicht flexible Lösungen, die exakt auf das individuelle Risiko-/Renditeprofil des Investors zugeschnitten sind. Solche maßgeschneiderten Lösungen richten sich vor allem an größere Stiftungen. Darüber hinaus hat die Deka spezielle Pools aufgelegt, an denen sich auch kleinere Stiftungen beteiligen können.
Und nicht zuletzt verfügt die Deka über eine exzellente Expertise im Bereich Nachhaltigkeit sowie beim systematischen Investieren. Die Deka hat sich seit langem als einer der größten Anbieter im Bereich des quantitativen Portfolio-Managements in Deutschland und Europa etabliert. Mittlerweile beträgt das verwaltete Vermögen in diesem Bereich mehr als 56 Milliarden Euro.
Clevere Alternative zu Anleihe-Strategien
Der geschilderte Ansatz verdeutlicht, wie eine aktienbasierte Strategie für institutionelle Investoren mit reduziertem Risiko und einem Nachhaltigkeitsfilter gelingen kann. Die Strategie liefert Erträge, die Anleihen mittlerweile kaum noch liefern können – und das bei verringerter Volatilität. Eine Benchmark gibt es nicht, nur die absolute Risikobetrachtung ist von Bedeutung.
Die Kombination aus ESG und quantitativem Ansatz wie LowRisk ist eine wertvolle Ergänzung für Investoren. Der Fonds Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien verbindet Nachhaltigkeit mit einem bewährten defensiven Investmentkonzept. Die Ansätze passen auch deshalb gut zusammen, weil sie Wertpapiere anhand fest definierter Eigenschaften auswählen.
Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien bietet somit die Chance, das Stiftungsvermögen in dem aktuellen Marktumfeld zu stabilisieren und zugleich aufgrund von regelmäßigen Ausschüttungen den jeweiligen Stiftungszweck nachhaltig zu sichern. Das Konzept ist insbesondere auch für Stiftungen interessant, weil das quantitative Fondsmanagement die Möglichkeit bietet, neben dem bewährten aktiven fundamentalen Investmentstil andere Entscheidungswege in die Kapitalanlage einzubinden. Denn es wird höchste Zeit, den Blickwinkel entsprechend zu erweitern.