Institutionelles Asset Management

Wer in die Bank geht, merkt schnell in welche Schublade er gesteckt wird. Das kleinste Geld bleibt am Schalter oder wird zum Robo Advisor geleitet. Wer mehr Vermögen, vielleicht 500.000 Euro, auf die Waage legen kann, viele Unternehmer gehören dazu, der kommt ins schicke Private Banking. Was viele Bankkunden nicht wissen: Hinter dieser Abteilung, dem Private Banking, gibt es noch einen Bereich. Zweistellige Millionenbeträge müssen es in der Regel schon sein, bevor sich die Türe zum Institutionellen Asset Management öffnen.

Im institutionellen Geschäft heißen die Anleger meist Treasurer, es sind die  Vermögensverantwortlichen von Pensionskassen, Versicherern, von Unternehmen und Banken. Diese hauptamtlich für die Investments Verantwortlichen  verfügen nicht selten über dreistellige Millionenbeträge, die auf eine Vielzahl von Vermögensklassen verteilt werden.  

Wenn sie zum Beispiel zwanzig Millionen Euro in deutsche Aktien mittelgroßer Unternehmen investieren wollen, machen sie meist eine Ausschreibung und oder einen sogenannten Pitch, um das in Frage stehende Mandat. Sie lassen dann institutionelle Assetmanager aus Fondsgesellschaften und Banken vorsprechen, bevor sie sich für einen Verwalter entscheiden.

Während normale Reiche und die meisten Stifter gerade sagen können, welchen Maximalverlust ihre Anlage am besten nicht überschreiten sollte, geben institutionelle Investoren eine Vielzahl von Vorgaben und Kennziffern vor. Sie legen fest, um wieviel Prozent der Asset Manger von der Benchmark abweichen darf, wie hoch die Schwankung sein dürfen, welcher Anlagestil zur Anwendung kommen soll, und und und.   

Die Berater im institutionellen Geschäft sind prototypisch junge Leute, die gerade von der Uni kommen, finanzmathematisch top ausgebildet sind und problemlos auch auf englisch präsentieren können. Sie setzen nüchtern und konsequent die Strategie der Vermögensanlage entsprechend den Vorgaben und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen um. 

Befürworter der institutionellen Kapitalanlage führen außerdem ins Feld, dass Institutionelle weniger vertriebsorientiert sind, deswegen auch weniger Interessenskonflikte hätten, die Kunden weniger zu immer neuen Transaktionen drängten. Außerdem immer gewichtiger: Institutionelle Kapitalanlage kommt mit einem Minimum an den Kosten aus, die Private Banker für ihre Dienste nehmen.

Institutionelle haben im Stiftungsbereich aber nicht nur Freunde. Die Hauptgegener kommen aus dem Private Banking. Meist sind dort, im Private Banking erfolgreiche Unternehmer zu Kunden und schließlich zu Stiftern geworden und häufig auch von dort betreut worden. Die Private Banker führen ins Feld, dass Sie die Stifter besser verstünden als die nüchternen und wissenschaftsorientierten Instis.