Checkliste für kleinere Stiftungen

Den richtigen Berater zu finden ist schwer, denn er muss unabhängig sein und Erfahrung haben

Von Steffen Blaudszun, Vorstand Reuss Private Analytics (und zertifizierter Stiftungsberater (FS)

In vielen der mehr als 15.000 kleinen Stiftungen sind zumeist ehrenamtliche Entscheider tätig, denen oft das Wissen über den Kapitalmarkt fehlt. Deshalb sollten sie sich für die Anlage des Grundstockvermögens und ggf. für Rücklagen professioneller Hilfe bedienen. Dabei ist jedoch einiges zu beachten, denn es ist nicht einfach, den richtigen Vermögensberater zu finden, der alle Aspekte einer auf Stiftungen zugeschnittenen Lösung bietet. Da sind zunächst ausreichend hohe, laufende Erträge, um den Stiftungszweck zu erfüllen. Als Zielgröße sehen wir bei Reuss Private Analytics einen jährlichen Ertrag von 2,5 bis 3 Prozent als realistisch an. Dies ist aber in Zeiten von Null- bzw. Negativzinsen kein leichtes Unterfangen. Anleihen helfen oft nicht weiter. Und in Zeiten von Corona und einer weltweiten Rezession haben viele Unternehmen ihre Dividenden gekürzt oder gar gestrichen.

Die Checkliste

Wir haben für die Stiftungen, die wir beraten, daher eine Checkliste erarbeitet, die vielleicht auch dem einen oder anderen Anlageausschuss als Leitlinie dienen kann. Ist die Anlage im Hinblick auf das Kapitalerhaltungsgebot, der Fungibilität sowie der Transparenz qualifiziert? So prüfen wir in unserer Checkliste über 25 Kriterien wie z.B.:

  • Besitzt die Anlage ausreichend Liquidität?
  • Ist sie als rentabel anzusehen?
  • Wie sind die Fonds zusammengesetzt (Diversifikation)?
  • Tätigt der Fonds fortlaufend Ausschüttungen aus Erträgen oder aus der Rückgewährung des eingezahlten Kapitals?
  • Ist der Fonds einer nachhaltigen Geldanlage verpflichtet?
  • Ist der Zielfonds ein steuerbefreiter Stiftungsfonds?
  • Sind Devisenspekulationen sowie Waren- und Börsentermingeschäfte ausgeschlossen?

Darüber hinaus ermitteln wir das Rendite-Risiko-Verhältnis des gesamten Portfolios. Wir haben in unserer Datenbank, die mehr als 7.000 Fonds enthält, ein Scoring-System dafür entwickelt und passen dies bei der Fondsauswahl auf die individuellen Bedürfnisse der Stiftungen an.

Dann sollten grundsätzliche Probleme berücksichtigen werden. Wir haben in den Portfolios der von uns beratenen Stiftungen oft thesaurierende Fonds entdeckt, die also nicht ausschütten, sondern die Gewinne wieder in den Fonds investieren – also für Stiftungen keinen ordentlichen Ertrag erzielen. Darüber hinaus sollte der Vermögensberater über umfangreiche Stiftungsexpertise und über ein Spektrum verfügen, das dem Bedarf der Stiftung gerecht wird. Dabei sollte auch auf ein möglichst kostenoptimiertes Setup zurückgegriffen werden. Ausgabeaufschläge und überhöhte Depotgebühren sollten beispielsweise heute keine Rolle mehr spielen. Die Stiftungen, die durch uns beraten werden, profitieren hier u.a. von einer optimierten Kostensituation und zahlen beispielsweise keine Ausgabeaufschläge.

Zum Schluss: Transparenz und persönliche Gespräche sollten selbstverständlich sein. Und: der Vermögensberater sollte unabhängig sein, sonst gerät das Beratungsgespräch schnell zu einem Verkaufsgespräch in eigener Sache.

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Reuss Privat Analytics (RPA)

Mit hauseigenen Analysen, klaren Prozessen, einer zertifizierten Produktauswahl und praxiserprobten Anlagestrategien trägt RPA (www.reussprivate-analytics.de) aktiv dazu bei, dass Stiftungen dauerhaft erfolgreich investieren und die Haftungsrisiken von Entscheidungsträgern maßgeblich reduziert werden.

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