Big Data zum Wohle des Patienten

Es geht um nicht weniger als um bessere Heilungs- und Behandlungschancen, um zufriedene und sich sicher fühlende Patienten, um verbesserte Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal – und last but not least um niedrigere Kosten im Gesundheitswesen. Das Zauberwort dahinter heißt „Connected Care“. Und die meisten Experten sehen darin „The next big Thing“, einen Milliardenmarkt, in dem der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig gut positioniert ist und für seine Anleger auch schon die ersten „Ernten“ eingefahren hat.

Aber der Reihe nach. Was verbirgt sich hinter „Connected Care“? In erster Linie ist es eine „patientenzentrierte Plattform, in der bestehende und geplante Systeme und Abläufe der Klinik und der ärztlichen Praxen integriert werden. Patienten wird eine umfassende digitale Patient Journey über alle Gerätewelten vor, während und nach dem Klinikaufenthalt geboten“, so die offizielle Definition. Im Prinzip ist es aber nichts anderes als die umfassende Nutzung von Medizin- und Patientendaten sowie die intelligente Vernetzung aller in einem Behandlungs- bzw. Heilungsprozess involvierten medizintechnischen Geräte. Denn durch das Sammeln von belastbaren Daten am Patienten mit Sensoren oder anderen Patientenüberwachungssystemen und deren intelligenter Auswertung lässt sich eine Vielzahl von Vorteilen ableiten: Krankheiten können früher erkannt und schwere Verläufe bzw. Notfälle häufig vermieden werden. Und aus dem Sammeln von möglichst vielen Patientendaten lassen sich natürlich bessere Schlüsse für die individuelle Behandlung einzelner Krankheiten ableiten.

Große Medizintechnikunternehmen positionieren sich in diesem Wachstumsmarkt

Im Idealfall ist „Connected Care“ ein Plattformgeschäft, das schon heute große Konzerne auf den Plan ruft. Denn in den letzten Jahrzehnten waren Entwicklungen in der MedTech Branche maßgeblich durch Produktverbesserungen und die Senkung der Behandlungskosten charakterisiert. Während aber innovative, datengetriebene Lösungen in vielen Endkundensegmenten Einzug halten, erreichten eHealth-Lösungen im Gesundheitssektor die breite Masse der Patienten bisher nicht. Das ändert sich derzeit aber radikal.

Bei unserem letzten Gespräch mit dem Medizintechnikkonzern Philips erklärte man uns, dass man mit Hochdruck daran arbeitet, eine digitale Patientenplattform aufzubauen, die eine durchgehende Verbindung vom Krankenhaus über den Arzt bis zur häuslichen Versorgung der Patienten gewährleisten kann. Ein wichtiger Schritt in diesem Zusammenhang war die Ankündigung der Übernahme der Medizintechnikfirma Biotelemetry im Dezember 2020. Und hier kommt die „Ernte Nummer 1“: Zu dieser Zeit war die Aktie von Biotelemetry eine der größten Portfoliopositionen im Grönemeyer Gesundheitsfonds. Die Übernahmeprämie hat der Performance des Fonds gutgetan!

Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig profitiert von Übernahmen

Philips hat durch die Übernahme im Gegenzug ein Pflaster-EKG mit eigenem Algorithmus zur Überwachung von Herz-Rhythmus-Störungen erhalten, welches vielen Wettbewerbsprodukten in der Genauigkeit der Detektion sowie Alltagstauglichkeit und den Kosten überlegen war. Jetzt will Philips diese Technologie der Patientenüberwachung im kardiologischen Bereich auf weitere Behandlungsbereiche ausbauen. Darin sieht das Unternehmen hohes Wachstumspotential. Deshalb ist Philips auch eine Portfolioposition des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig.

Ein weiteres Beispiel aus unserem Portfolio ist die Firma Hillrom. Ursprünglich kommt das Unternehmen aus dem Bereich der Krankenhausausstattung mit Betten und Operationstischen. Seit 2015 hat das Unternehmen sich aber auch auf den Bereich Digitalisierung bzw. Connected Care konzentriert und seine Marktposition durch verschieden Akquisitionen wie etwa Welch Allyn, Nurse Call, Excel Medical oder Bardy Diagnostics, einem Unternehmen für Sensoren zur Herzüberwachung und damit ein Konkurrent von Biotelemetry, stark ausgebaut. Und hier kommt „Ernte Nummer 2“: Die strategische Weitsichtigkeit durch den erfolgreichen Aufbau des Bereiches Connected Care mündet nun in einem Übernahmeangebot unserer Portfolioposition Hillrom durch den US-amerikanischen Big Player Baxter. Damit wird nun schon die zweite Portfolioposition aus dem Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig mit der Ausrichtung auf Connected Care übernommen.

Bei einem Blick ins Portfolio soll die Masimo Corp. nicht vergessen werden. Die Aktie haben wir im Mai in den Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig aufgenommen, denn das Unternehmen entwickelt eine Vielzahl von Lösungen zur Krankenhausautomatisierung und Patientenüberwachung, wie etwa eine individualisierbare Patientenüberwachungs- und Konnektivitätsplattform. Folgt hier bald „Ernte Nummer 3“?

Der große Kampf im Markt für „Connected Care“ hat unserer Meinung nach gerade erst begonnen. Wir sehen uns in diesem Markt der Zukunft im Gesundheitswesen aber schon heute sehr gut positioniert.[nbsp]