Die strengen ESG-Vorgaben des Prof. Grönemeyer

von Christian Exner (Fondsmanager bei Eichkatz AM)

Wenn sich zwei Parteien in ihren Zielsetzungen einig sind, ist das von großem Vorteil. Ideal ist natürlich, wenn die Ziele und Wünsche deckungsgleich sind, dann ist die Symbiose perfekt. So ist das beim Wunsch der Anleger und institutionellen Investoren im Bereich Nachhaltigkeit und dem Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig. Hier treffen sich zwei Parteien, die in ihren Zielen die gleichen Werte vertreten.

Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung sind heute feste Pfeiler der Gesellschaft. Und entsprechend hat sich dieses Bestreben auch in der Geldanlage durchgesetzt. Da bedurfte es nicht mal der „Green Deal“-Offensive der Europäischen Union. Die Zahlen sprechen für sich: Das Anlagevolumen nachhaltiger Investmentfonds betrug in Deutschland im vergangenen Jahr 63,2 Milliarden Euro. Fünf Jahre zuvor waren es lediglich 20,6 Milliarden Euro. Auch die Kundeneinlagen von Spezialbanken mit Fokus auf Nachhaltigkeit stiegen steil an. Innerhalb der letzten 10 Jahre schlägt das Plus hier mit 114 Prozent zu Buche. Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus der Anleger.

Strikte ESG-Vorgaben – Nachhaltigkeit als oberstes Prinzip

Beim Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig liegt die Sache etwas anders. Hier war es der Initiator des Fonds, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, der dies zur absoluten Bedingung gemacht hat. Als Arzt liegt ihm besonders die soziale Komponente am Herzen. So hat er die Maxime ausgegeben: „Jede Investition in die Zukunft sollte nachhaltig im Sinne der Sustainable Development Goals (SDG) der UN sein. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Gesundheitswirtschaft sich nur nachhaltig entwickeln wird, wenn die Eigenverantwortung der Patienten und der Aspekt der Vorsorge gestärkt werden – ganz nach meiner Maxime: der Mensch steht im Mittelpunkt!“ Auf diese Weise hat Prof. Grönemeyer die Leitplanken für den Fonds klar festgelegt. Und wir als Fondsberater setzen diese Ziele aus Überzeugung und ganz in seinem Sinne um.

Was bedeutet das im Einzelnen? Der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig investiert in Unternehmen, die das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Gesellschaft unterstützen und verbessern. Dies umfasst u.a. anderem die physische und psychische Gesundheit, die Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens, als auch die Verbesserung von Zugang zur Medizin. Bei der Zusammenstellung des investierbaren Universums kommen insbesondere Ausschluss-Kriterien zum Tragen. Der Gesundheitsbereich ist hier insofern dankbar, als dass Themen wie Atomkraft, Alkohol, Kriegswaffen, Pornografie und ähnliches bei einem reinen Gesundheitsfonds von vorneherein nicht ins Universum fallen. Zudem gibt es selbstverständlich eine Reihe von gesundheitsspezifischen Ausschlusskriterien; der Kriterienkatalog des Grönemeyer Gesundheitsfonds umfasst unter anderem Tierversuche, embryonale Stammenzellenforschung und das Vorhandensein eines ausreichenden Wasser- und Abfallmanagement. Bei der Überprüfung der Kriterien-Erfüllung bedienen wir uns der Datenbank der renommierten Nachhaltigkeitsratingagentur ISS ESG. Unternehmen, zu denen noch kein ISS ESG-Rating vorliegt, werden einem eigenen Eichkatz Nachhaltigkeitsfilter unterzogen. Dieser orientiert sich im weiten Teilen am Kriterienkatalog von ISS ESG, kann aber im Einzelfall gemäß den Vorgaben von Prof. Grönemeyer auch schärfer ausgelegt werden.

Positives Beispiel: Der Schweizer Hörgerätehersteller Sonova

Um mal ein besonders positives Beispiel im Sinne von Unternehmensführung und nachhaltiger Geschäftspolitik zu nennen, sei hier Sonova genannt. Das Schweizer Unternehmen entwickelt hauptsächlich Hörgeräte und Cochlea-Implantate und hilft hörgeschädigten Patienten, weil die Geräte von Sonova erheblich zur Gesundheit und Lebensqualität des Patienten beitragen. Sonova hat darüber hinaus Initiativen ergriffen, um den Zugang zu Hörgeräten in unterversorgten Ländern durch seine eigene Unternehmensstiftung zu verbessern. Darüber hinaus produziert Sonova einige seiner maßgeschneiderten Produkte mit 3D-Druckern, wodurch der Materialverbrauch erheblich reduziert wird.

Und was uns als Investoren besonders gefällt: Soziale Verantwortung ist für Sonova ein zentrales Anliegen. Vor diesem Hintergrund gründete Sonova im Jahr 2006 die gemeinnützige „Hear the World Foundation“. Ihr Ziel ist es, eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch die Chance auf gutes Hören hat. Als einer den führenden Anbieter von Hörsystemen sieht sich Sonova in der sozialen Verantwortung, bedürftige Menschen und insbesondere Kinder mit Hörverlust zu unterstützen und sich in der Prävention zu engagieren. Ein Engagement, welches das ganze Unternehmen mitträgt, vom Top-Management bis hin zur gesamten Belegschaft. In diesem Unternehmen sind wir gerne und aus voller Überzeugung engagiert.

Gute Performance, hohe soziale Verantwortung

Dass sich die Aktie des Unternehmens innerhalb der vergangenen 5 Jahre fast verdoppelt hat, soll in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Nachhaltiges Wachstum, kombiniert mit nachhaltiger Geschäftspolitik und hohem sozialen Engagement – Sonova ist ein Unternehmen ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken von Prof. Grönemeyer.