Musterdepots – mittelgroße Stiftungen

Ausgangslage: Ab etwa 500.000 Euro ergeben sich für Stiftungen neue Möglichkeiten. Im Kern kann man die Diversifizierung sinnvoll, das heißt zu vertretbaren Kosten, vertiefen. Dabei kommen auch Einzelwerte als Positionen in Frage. Dann werden auch Vermögensverwaltungsmandate und Honorarberatungsmandate sinnvoll. Schließlich öffnet sich auch der Bereich der Alternativen Investments und ihrer hohen Mindestanlagesummen bzw. Risiken wenigstens zum Teil.


Ein wirklich sicheres Depot, das einen Vermögensverlust nahezu ausschließen kann und andererseits eine reale Rendite größer als Null, das heißt mehr als die Inflationsrate, erwirtschaftet, gibt es wohl aktuell nicht. RenditeWerk empfiehlt Stiftungen, die über genügend Masse verfügen, eine breite Mischung verschiedener Produkte, Anlagestile und Assetklassen. In diesem konservativen Musterportfolio befinden sich zwei sehr preiswerte Produkte, der iShares Pfandbriefe ist sicher, verspricht aber kaummehr als ein Prozent Durchschnittsrendite nach Kosten. Der SPDR von State Street ist ein preiswertes Zertifikat, das in Wandelanleihen investiert und dabei einen offensiven Thomson Reuters Index nachbildet. Stabile Erträge zwischen 1,5 und 3,5 Prozent liefert bislang der IIV Mikrofinanzfonds ab. Nachhaltigkeit betont der Rentenfonds der österreichischen Fondsgesellschaft Erste. Axa ist mit einem Katastrophenbond (der Name klingt riskanter, als der Fonds tatsächlich ist) dabei und für den Immobilienbereich setzen wir auf den bewährten Leading Cities Invest von KanAm, einen der Stiftungsfonds der Jahre 2019 und 2020.


Mittelgroße Stiftungen, die ausgewogen anlegen wollen, können unseres Erachtens ihre Vermögensanlage auch auf Immobilieninvestments aufbauen. Neben dem ruhigen Immobilienfonds Leading Cities Invest stellen wir den bedeutend lebhafteren Amundi Aktienfonds, der auf Immobilienunternehmen setzt. Auf klassiche Anleihenfonds verzichtet das Musterportfolio ganz, Wandelanleihen (hier vom Schweizer Spezialisten Fisch) und zwei Mischfonds (von der Berliner Vermögensverwaltung Hansen & Heinrich sowie der FU-Fonds von der der Heemann-Vermögensverwaltung) sind verwandte Produkte.


In diesem Musterportfolio vertrauen wir auf ein Gespann aus dem genossenschaftlichen Finanzbereich, einem nachhaltigen Wandelanleihenfonds sowie dem UniInst. Global Corporate Bond, einem Unternehmensanleihe-Fonds. Daneben befinden sich mit dem Deutscher Mittelstandsfonds dem Dividenden-ETF der Commerzbank-Tochter ComStage ein deutsche Anleihen/Aktien-Pärchen. Ein quantitativer Fonds der deutsch-französischen Oddo-Bank und dividendenstarke Titel aus dem S&P 500 Index von Invesco vervollständigen das Depot.


Der Core Satellite Ansatz hat ein einfaches Credo: Echten Mehrwert durch aktives Management erzielt man nur in unvollkommenen, ineffizienten und sich entwickelnden Märkten. In den großen bekannten Renten- und Aktienmärkten spielt man am besten mit passiven Proukten und ETFs. Deswegen wurden für dieses Musterdepot als Kern zwei ETFs ausgesucht, die die großen (und gut durchleuchteten) Renten- und Aktienmärkte Europas und der Welt sehr preiswert abbilden. Für den Extra-Ertrag wurden vier Satelliten ausgewählt: Der auf das Infrastruktur-Thema setzende Ve-RI Listed Infrastructure, der auf Nachranganleihen spezialisierte Aramea Rendite Plus, der Small Cap Fonds von Metzler sowie der nachhaltig anlegende Prima Global Challenges.


Das Viertel-Depot folgt der Idee, mit verschiedenen Renditequellen die Sicherheit der Ertragsflüsse eines Vermögens zu erhöhen. Wir haben dafür Anlagen ausgewählt, die ihre Erträge aus Zinsen, aus Dividenden, aus Mieten und aus Prämien ziehen. Für die Zinsseite sind der Global Opportunity des Bankhauses Berenberg Value und der  Mikrofinanzfonds von Invest in Visions, der mit Mikrokrediten in ärmeren Ländern erstaunlich stabile Erträge erzielt, verantwortlich. Die Dividendenseite decken wir mit zwei börsengehandelten Fonds ab, die in die dividendenstärksten Unternehmen des deutschen DAX und des amerikanischen S&P 500 investieren. Für die Mieten-Quelle sorgen zwei bewährte offene Immobilienfonds. Und das Prämienviertel wird abgedeckt vom Frankurter Spezialisten Lupus Alpha und vom Optoflex des Bad Homburger Vermögensverwalters Feri.


Bitte beachten Sie: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Mit * gekennzeichnete Aussagen sind subjektive Schätzungen von RenditeWerk.  Die Musterdepots stellen keine Aufforderung zum Kauf dar. Sie ersetzen keine Beratung. Stiftungen sollten sich unbedingt weiter informieren.