16,55 Prozent Rendite!

Andrew Murphy (l) und Philipp Spitz

Andrew Murphy (Murphy & Spitz) hat das Stiftungsdepot des Jahres 2021 abgeliefert. Für die bankenkritische und streng nachhaltig orientierte urgewald-Stiftung generierte die unabhängige Bonner Vermögensverwaltung 16,55 Prozent an Ertrag im Jahr 2020. Wir sprachen mit Andrew Murphy über seine Anlagestrategie.

RenditeWerk: Herr Murphy, wie schafft man es, in einem so schwierigen Börsenjahr wie 2020 mit einer defensiven Anlagestrategie 16,55 Prozent Rendite zu generieren?

Andrew Murphy: Wir konzentrieren uns auf das, worin unsere Stärke liegt: kleine und mittlere deutsche und europäische Unternehmen, die einen Bezug zur Nachhaltigkeit haben, zu finden und zu analysieren.

RW: Haben diese Werte auch den Kern des Erfolges ausgemacht?

AM: Ja, der größte Teil der Gewinne kam von Aktien und Anleihen mittelständischer deutscher Unternehmen.

RW: Welche Bedeutung haben Anleihen für nachhaltige Investoren?

AM: Stiftungen sind auf laufende Erträge angewiesen, um diese für ihren Stiftungszweck einzusetzen.  Murphy&Spitz hat auf der festverszinslichen Seite in der Vergangenheit Erträge erwirtschaftet. Unternehmensanleihen helfen somit, bei einer breiten Streuung, durch ihre regelmäßigen Zinserträge sehr gut, den Stiftungszweck zu unterstützen. Die Zeiten, in denen man glaubte, die Geldanlage einer Stiftung widerspreche dem Stiftungszweck, sollten also definitiv vorbei sein. Der Wille zu nachhaltigem Investment kommt aus dem Wunsch, keinen Widerspruch zwischen der Geldanlage und seiner Lebenseinstellung bzw. dem Stiftungszweck zu haben. Wie unser Stiftungsdepot der urgewald-Stiftung zeigt, ist dies sehr gut möglich.

RW: Mittelstandsanleihen gelten als riskant. Sie hatten im Depot der urgewald-Stiftung zum 31.12.2020 ausschließlich Anleihen mittelständischer deutscher Schuldner.

AM: Ja, die Auswahl ist nicht einfach und es ist aus unserer Perspektive wichtig, die Branche, die Personen und das Unternehmen intensiv zu kennen, um das richtige Gefühl für die Wertpapiere zu bekommen.

Alternative -> Jedes Portfolio birgt die Gefahr eines Teilausfalls. Deswegen streuen wir in verschiedene Branchen, die nicht korrelieren, das Ausbalancieren von Portfolios ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit.

Jede Stiftung hat ein anderen Risikoprofil. Die Frage sei aber gestellt, ob man in etwas investieren will, was man gründlich analysiert und bewertet hat, Gespräche mit den Management geführt und Besuche vor-Ort gemacht hat, oder in ob man in etwas investieren möchte, was eine Ratingagentur aus New York für sicher hält. Wir bei Murphy&Spitz investieren nur in Unternehmen und Projekte, die wir kennen. Und wir kennen den deutschen Mittelstand, das schützt uns nicht vor Risiken, es minimiert sie.

RW: Schließt man damit den Ausfall einer Position aus?

AM: Den kann man auch mit dem besten Research und der genauesten Beobachtung leider nicht vollständig ausschließen. Auch wir hatten in den letzten 22 Jahren einen Ausfall zu beklagen und wir können auch nicht garantieren, dass das nicht mehr passiert. Deswegen ist das Delegieren von Verantwortung für uns keine Option. Wir wollen wissen, in was wir investieren und da ist unser Vorgehen sehr konservativ, seit 22 Jahren.

RW: Sie verzichten ganz auf Fonds und das schon bei einer anfänglichen Anlagesumme unter 500.000 Euro?

AM: Die urgewald-Stiftung wollte aus persönlichen Gründen keine Fonds. Urgewald fällt da schon ein wenig aus dem Rahmen. Es gibt hervorragende Nachhaltigkeitsfonds mit stringenten Ansätzen. Unser Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland erfüllt die Anforderungen an ein stringent nachhaltiges Konzept.

Murphy und Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG

Andrew Murphy hat irisch-deutsche Wurzeln und kam (zusammen mit seinem Bruder (der ein bekannter Journalist beim Handelsblatt wurde) 1971 nach Deutschland. 1999 gründete er zusammen mit Philip Spitz Murphy&Spitz. Heute konzentriert sich Spitz auf die Murphy&Spitz Green Energy AG, einen grünen Kraftwerksbetreiber, während Andrew Murphy die unabhängige Vermögensverwaltung Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG leitet.

Aktuell zählt Murphy&Spitz eine zweistellige Anzahl an Stiftungen zum Kundenkreis, um die man sich, wie uns die Stiftung urgewald bestätigte, intensiv bekümmert. Stiftungen, die einen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft leisten, bekommen darüber hinaus einen Sonderrabatt auf die Verwaltungsgebühren von 50 Prozent. 

Wer Andrew Murphy live erleben möchte, sollte in das RenditeWerk-Webinar am Donnerstag, den 20. 5. schauen. Drei unabhängige Vermögensverwaltungen stellen sich von 11 bis 12 Uhr kostenfrei vor. Zur Anmeldung.

Kontakt: Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung

Weberstr. 75

53113 Bonn

Tel: 0228 243911-0

E-Mail: vermoegen@murphyandspitz.de

www.murphyandspitz.de