Wie Vermögen entsteht

Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG und Portfoliomanager des Contrarian Value Euroland Fonds (ISIN: LU0370217092) skizziert den langfristig einfachen Weg zu finanziellem Wohlstand.

Mit der Rückkehr des Zinses erlebt derzeit auch die Tagesgeldanlage ein Comeback. Sicher, renditestark, einfach und kostenfrei sei sie, werben die Anbieter. Für kurzfristige Anlagen mag sie tatsächlich eine Alternative sein. Zum Vermögensaufbau taugt sie allerdings nicht.

Kapitalanlage funktioniert wie eine Treppe. Langfristig werfen Aktien mehr Rendite ab als Anleihen, Anleihen wiederum mehr als Festgeld. Das muss so sein. Denn für die größeren Kursschwankungen in den jeweiligen Anlageklassen müssen Investoren über höhere Renditen entschädigt werden.

Worum es dabei konkret geht, zeigen langfristige Statistiken aus den USA. Sie belegen, wie die einzelnen Anlageklassen real – also nach Abzug der Inflationsrate – in den vergangenen 99 Jahren abgeschnitten haben. Diese reale Perspektive ist wichtig. Denn nur wenn die Rendite oberhalb der Preissteigerungsrate liegt, wächst die Kaufkraft des Vermögens.

Seit 1926 brachten Anlagen im US-Geldmarkt – Tagesgeld – real 0,3 Prozent per anno. Tagesgeld hat also das Vermögen nach Inflation in etwa erhalten. Allerdings wird bei dieser Rechnung das Risiko einer Bankinsolvenz vernachlässigt, das zum Beispiel während der Finanzmarktkrise 2008 durchaus bestanden hat. Nur Beträge bis zu 100.000 Euro sind in Deutschland staatlich abgesichert. Für höhere Einlagen gibt es keine Garantie.

Etwas besser schneiden im Rückblick Staatsanleihen ab. Sie brachten in den USA nach Inflation einen realen jährlichen Ertrag von 1,9 Prozent. Aus einem Vermögen von einer Million Dollar wurden in 99 Jahren so kaufkraftadjustiert knapp 6 Millionen Dollar. Immerhin. Wer heute dem deutschen Staat sein Geld für 25 Jahre überlässt, erhält dafür 2,5 Zins. Ob das ausreicht, die künftige Inflation auszugleichen und das Vermögen sogar noch darüber hinaus zu steigern, muss die Zukunft zeigen.

Unternehmensbeteiligungen sind langfristig unschlagbar

Völlig anders sehen die Daten für ein Engagement in US-Standardwerten aus. Sie brachten seit 1926 eine reale Rendite von 7,0 Prozent per anno.  Aus einem Vermögen von einer Million Dollar wurden so dank des Zinseszinseffektes in 99 Jahren inflationsbereinigt mehr als 800! Millionen Dollar.

Für uns bei Fidecum ist deshalb klar. Wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht, kommen Anleger nicht an Unternehmensbeteiligungen vorbei.

Die Frage ist nur, wie dies umgesetzt werden sollte. Vielen scheint heute ein Engagement in den sieben US-Tech-Giganten Apple, Microsoft, Tesla, Nvidia, Amazon, Meta Platforms und Alphabet  der sichere Weg zum Wohlstand. Wir bezweifeln das. Es ist riskant, den Anlageerfolg auf wenige, noch dazu extrem hoch bewertete Titel zu gründen. Langfristig ertragreicher dürfte es sein, das Kapital breit zu streuen und sich dabei auf Unternehmen mit Potenzial, einem nachvollziehbarem Geschäftsmodell und einer günstigen Bewertung zu konzentrieren

Ein Portfolio aus günstig bewerteten, erstklassigen Aktien ist der Königsweg zum Wohlstand.

Ein Beispiel hierfür ist Danieli, ein Produzent und Ausrüster für Stahlwerke. Danieli ist eine der wenigen Firmen, die „grüne“ Stahlwerke herstellen können. Entsprechend groß ist das Geschäftspotenzial. Das allein ist schon interessant. Trotzdem beschäftigen sich wenige Analysten mit dem Unternehmen. Vermutlich lassen sie sich davon abschrecken, dass die Unternehmensstruktur kompliziert ist und dort eine Holding und eine Vermögensverwaltung in Luxemburg auftauchen. Auf meine Frage warum dies so sei, antwortete der Vorstand des Unternehmens: „Wir haben den Gegenwert unserer Marktkapitalisierung von fast 2 Milliarden Euro im Barvermögen und dieses wollen wir nicht in Italien haben.“ Das scheint plausibel und durchaus im Sinne der Aktionäre.

Danieli ist also ein Unternehmen, das an der Börse kaum mehr kostet als sein Barmittelbestand. Es arbeitet mit einer zukunftsweisenden Technologie und wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn gehandelt. Wir räumen der Firma deshalb einen Platz in unserem Depot ein, das derzeit aus einer Vielzahl von ähnlich attraktiven Firmen besteht. Wir sind überzeugt davon, dass es so gelingt, langfristig Vermögen aufzubauen.

Vermögen langfristig aufbauen

Bei unserem Contrarian Value Euroland Fonds bleiben wir seit 25 Jahren unserer Anlagephilosophie treu, in unterbewertete Firmen mit Potenzial und nachvollziehbarem Geschäftsmodell zu investieren. Dabei agieren wir wie ein Unternehmer, der die gesamte Firma kaufen möchte und stellen uns – wenn nötig – bewusst gegen die herrschende Marktmeinung.