Verpasste Chancen

Dyrk Vieten, Geschäftsführer ficon Vermögensmanagement GmbH
Dividenden aus Aktien sind für semiprofessionelle Investoren wie Stiftungen und Pensionskassen eine attraktive Möglichkeit, um stabile und kontinuierliche Ausschüttungen zu generieren. Diese Ausschüttungen spielen eine entscheidende Rolle, um die notwendigen Mittel zur Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben und Verpflichtungen sicherzustellen. In den Anlagerichtlinien semiprofessioneller Investoren sollte diese Strategie explizit verankert werden.
Gerade für Stiftungen, deren Zweckverwirklichung auf regelmäßigen Erträgen basiert, und für Pensionskassen, die Rentenzahlungen langfristig sicherstellen müssen, sind Dividenden eine wichtige Einkommensquelle, ohne regelmäßig auf das Grundkapital zurückgreifen zu müssen. Dividendenaktien bieten den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Anleihen eine potenziell höhere Rendite bei gleichzeitigem Inflationsschutz bieten können. Durch regelmäßige Dividendenerhöhungen kann zudem der Ertrag langfristig steigen, was besonders für Institutionen von Bedeutung ist, die ihre Mittel an die Teuerungsrate anpassen müssen. Eine Dividendenstrategie fördert also nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern kann das realwirtschaftliche Wachstum im Portfolio unterstützen.
Anlagerichtlinien anpassen
In den Anlagerichtlinien semiprofessioneller Investoren sollte diese Strategie explizit verankert werden. Oft enthalten die Richtlinien etablierter Institutionen streng konservative Vorgaben, die auf sehr risikoarme oder festverzinsliche Anlagen abzielen. Gerade bei älteren Anlagerichtlinien, die in Zeiten anderer Marktbedingungen formuliert wurden, kann es nötig sein, Aktien als Ertragsquelle explizit zuzulassen und damit die Dividendenstrategie anzupassen.
Moderne Anlagerichtlinien schaffen den Rahmen, um sicherzustellen, dass die angestrebten Erträge durch stabile und werthaltige Aktien erzielt werden. In der Regel wird dabei nicht nur die Höhe der Dividende betrachtet, sondern auch deren Zuverlässigkeit und die Ausschüttungspolitik der Unternehmen, in die investiert wird. Dies gewährleistet, dass die Portfoliostruktur den Anforderungen an Liquidität und Ertrag langfristig gerecht wird und die institutionellen Ziele gewahrt bleiben.
Ein Grund dafür ist die anhaltend niedrige Verzinsung festverzinslicher Anlagen, die oft nicht mehr ausreicht, um die gewünschten Ausschüttungen zu sichern. Die Einbeziehung von dividendenorientierten Aktien kann in diesen Fällen dazu beitragen, die nötigen Erträge zu erzielen, ohne die Grundsätze des Vermögenserhalts zu gefährden.
Unternehmen mit einer stabilen Dividendenpolitik können darüber hinaus die Volatilität im Portfolio durch ihre regelmäßigen Ausschüttungen reduzieren. Außerdem schützen Aktieninvestments, wenn sie langfristig ausgerichtet sind, vor Inflation und bieten zusätzliches Wachstumspotenzial – ein Vorteil, den festverzinsliche Anlagen allein nicht bieten können.
Für Stiftungen und Pensionskassen, die auf lange Sicht angelegt sind und deren Ausschüttungen oft an die Teuerungsrate angepasst werden müssen, wird es daher immer wichtiger, flexiblere und zeitgemäße Anlagerichtlinien zu etablieren. Diese neuen Vorgaben sollten nicht nur die Höhe und Regelmäßigkeit der Dividendenrenditen berücksichtigen, sondern auch Qualitätskriterien für die Auswahl von Unternehmen definieren. Dazu gehören Stabilität, Branchenvielfalt und Bonität.
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