Vermögensschutz für Generationen
Markus Richert, Finanzplaner, Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH
Eine Faustregel besagt, dass sich eine Stiftung ab einem Vermögen von etwa fünf bis zehn Millionen Euro lohnt, insbesondere wenn Unternehmen oder Immobilien langfristig erhalten werden sollen. Damit ist seine solche Stiftung auch für weniger bekannte Familien eine sinnvolle Lösung.
Eine Familienstiftung kann sicherstellen, dass das Familienvermögen unabhängig von den individuellen Interessen einzelner Erben langfristig erhalten bleibt. Dies trägt dazu bei, Spannungen innerhalb der Familie zu minimieren, indem klare Regeln für die Nutzung und Verteilung des Vermögens geschaffen werden und somit die finanzielle Unterstützung der Familienmitglieder gesichert ist.
Vorteile der Familienstiftung
Das Vermögen bleibt dabei langfristig in der Stiftung gebunden und ist unabhängig von den persönlichen Lebenssituationen der Familienmitglieder, wie Scheidungen oder Schulden. Das in die Stiftung übertragene Vermögen wird damit vor Gläubigern und Erbstreitigkeiten geschützt. Zudem bringt die Gründung einer Familienstiftung erhebliche steuerliche Vorteile, insbesondere bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer. Das trägt dazu bei, die finanzielle Belastung der Familie zu reduzieren und das Vermögen zu erhalten.
Die Familienstiftung verhindert auch eine Zersplitterung des Vermögens, da die Satzung klare Regeln zur Nachfolge festlegt. Darüber hinaus ermöglicht die Stiftung eine gezielte Vermögensverteilung, indem in der Satzung genau definiert wird, wann und wie Zahlungen an Familienmitglieder erfolgen sollen. Das schafft Planungssicherheit und Klarheit für alle Beteiligten. Neben der Verwaltung materieller Werte trägt die Stiftung zur Bewahrung von Familienwerten und philanthropischen Zielen bei, was es der Familie ermöglicht, Traditionen und Werte über Generationen hinweg weiterzugeben.
Nachteile der Familienstiftung
Die Gründung und Verwaltung einer Familienstiftung sind mit erheblichen Kosten verbunden. Diese umfassen die rechtliche Beratung, notarielle Beglaubigungen und laufende Verwaltungskosten, die in die langfristige Planung miteinbezogen werden müssen.
Die Verwaltung der Stiftung erfordert eine kontinuierliche Kontrolle und Dokumentation, was einen hohen administrativen Aufwand darstellt und Ressourcen bindet. Gegebenenfalls müssen externe Berater hinzugezogen werden, die zusätzliche Kosten verursachen. Ein weiteres Problem besteht in der eingeschränkten Flexibilität. Einmal in die Stiftung übertragenes Vermögen kann nicht einfach wieder zurückgeholt werden, was insbesondere bei unvorhergesehenen finanziellen Bedürfnissen problematisch sein kann. Zusätzlich unterliegt die Familienstiftung einer behördlichen Aufsicht, was regelmäßige Prüfungen und Berichte erforderlich macht.
Für wen lohnt sich eine Familienstiftung?
Eine Familienstiftung eignet sich für Unternehmerfamilien, die ihr Unternehmen über Generationen erhalten möchten, ohne dass es durch Erbfälle zersplittert wird. Auch für Familien mit umfangreichem Immobilienbesitz oder komplexen Vermögensstrukturen ist sie vorteilhaft. Allerdings sollten die Kosten, die Komplexität und die eingeschränkte Flexibilität sorgfältig abgewogen werden. Professionelle Beratung ist hier unbedingt empfehlenswert, um die Stiftung optimal zu gestalten.
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