RenditeWerk kürt die Stiftungsfonds des Jahres 2025
RenditeWerk hat wie jedes Jahr auch für 2025 die Stiftungsfonds des Jahres in vier Kategorien gekürt.
“Never change a winning Team”. Dieser Spruch wird Sir Alfred Ernest Ramsey in den Mund gelegt, der als Trainer der englischen Nationalmannschaft nur mit Hilfe dieses Mottos 1966 Weltmeister geworden sein soll.
Mehr als Weltmeister geht nicht, dachten wir, und also hat das RenditeWerk-Team bei Sir Ramsey vor der Auswahl des Stiftungsfonds des Jahres 2025 imaginäre Übungsstunden genommen. Das Ergebnis hat uns selber überrascht. Denn wir zeichneten für 2025 dieselben Stiftungsfonds aus wie 2024. Und zwar in jeder der vier Kategorien: Stiftungsfonds des Jahres; offensiver Stiftungsfonds des Jahres; alternativer Stiftungsfonds des Jahres und nachhaltiger Stiftungsfonds des Jahres.
Wir fragten uns dieses Mal ganz einfach, ob es zwingende Gründe gibt, einen der Fonds aus dem alten Team rauszuwerfen. Und wir hörten nach einer Leistungsprüfung Team Manager Alf Ramsey sagen: „never change a winning Team“ und sagten dann selber „nein“.
Üblicherweise sind Stiftungsportfolios langfristig ausgerichtet, deren Manager werden daher mit den gewählten Fonds und Stiftungsbausteinen in der Regel keine hire-and-fire-Politik betreiben. Auch daran könnte man sich orientieren.
Nun sind aber 4 Fonds, mit denen wir jährlich die Reflexion von Stiftungen anregen und wenn möglich die Weite des oftmals verkürzt wahrgenommenen Anlagehorizont aufzeigen wollen, etwas anderes als ein Stiftungsportfolio. Darüber hinaus kann man über winner bei Fonds trefflich streiten, gerade wenn die Marktbedingungen für Wertzuwächse generell günstig sind. Schließlich könnte man schon der Abwechslung halber und weil es bei der Vielzahl von angebotenen Fonds fast immer äquivalente Alternativen gibt, für einen Austausch plädieren. Aber sind das wirklich zwingende Gründe? Wir meinen, wie gesagt, nein.
Wir orientieren uns mit der Auswahl an langfristigen Anlegern, die gegebenenfalls auch stärkere Schwankungen aussitzen können, sofern die strategische Grundausrichtung stimmt. Taktische Kalküle, die bei stark schwankenden Fonds eine größere Rolle spielen könnten, beachten wir nicht.
Unsere Wahl der Stiftungsfonds des Jahres zielt trotz unserer diesjährigen „passiven“ Selektionsstrategie weiterhin auf Anregungen bei der Suche und der Entscheidungsfindung. Eine unkritische Übernahme würde diesen Sinn auch 2025 konterkarieren.
Stiftungsfonds des Jahres 2025: Klimavest (KLV100)
Mit dem Klimavest haben wir einen Impact-Fonds als Stiftungsfonds des Jahres 2025 ausgewählt, der in nachhaltige Sachwerte investiert und unseres Erachtens auch vorzüglich für Stiftungen geeignet ist, die erstmals in Privatmärkte investieren wollen. Nicht nur für uns sind dabei zwei Aspekte wesentlich. Erstens investiert der Klimavest in Infrastruktur-Projekte, die dem Klimawandel entgegenwirken oder damit verbundene Probleme mildern. Das sind gegenwärtig Solar- und Windenergieanlagen. Zweitens eröffnet er Privatanlegern und kleineren Stiftungen die Chance, niederschwellig in das bisher unzugängliche Terrain der Privatmärkte einzutreten.
Der Klimavest gehört zur Kategorie der 2015 von der EU initiierten „European Long-Term Investment Fund“ (ELTIF). Die damit gemachten Erfahrungen führten bald zu einer Reform (ELTIF 2.0), die seit 10. Januar 2024 umgesetzt wird. Deren Ziel ist unter anderem, ELTIFs noch kleinanlegerfreundlicher zu machen, indem Mindestanforderungen verringert wurden oder nun ganz entfallen.
Der Klimavest operiert aber derzeit noch unter den Regularien von ELTIF 1.0. Daher sind als Mindestanlage 10.000 Euro erforderlich. Der Fonds, den Commerz Real managt, läuft bis 2070. Stand Oktober 2024 (Factsheet) investiert der Klimavest in 36 bestehende Anlagen und in 7 Projekte in Entwicklung. Davon sind fast 28 Prozent Solaranlangen und rund 72 Prozent Windkraftanlagen. Die 43 Anlagen verteilen sich auf 42 Standorte in 5 Ländern, absteigend geordnet nach Anteilsgröße: Finnland, Spanien, Deutschland, Frankreich, Schweden.
Wesentliches Nachhaltigkeits-Ziel des zur Artikel-9-Kategorie gehörenden Klimavest ist ein Nachhaltigkeits-Impact. Dieser besteht in einem „positiven messbaren Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel“, wobei die Bestimmung „messbar“ auf der Homepage umfassend definiert wird (Link >>).
Der Klimavest wurde 2020 aufgelegt. Die Volatilität pro Jahr über die vergangenen 3 Jahre lag bei 0,46 Prozent. Er hat damit eine überraschend geringe Schwankungsneigung. Das im standardisierten Basisinformationsblatt prognostizierte Risiko hat die geringste Stufe 1 (von 7 möglichen). Den Hauptgrund dafür „verriet“ uns der Vorsitzende der Geschäftsführung von Commerz Real Dirk Holz in einem RenditeWerk-Interview: „Darauf gibt es eine ganz einfache Antwort: Strompreise sind an langfristige Lieferverträge gebunden.“
Die Brutto-Wertentwicklung des Fonds belief sich in den Zeiträumen 10/20 bis 10/21 und 10/21 bis 10/22 auf 3 Prozent, von 10/22 bis 10/23 auf 4 Prozent, von 10/23 bis 10/24 auf 3,7 Prozent. Angestrebt wird langfristig, so Dirk Holz, eine Rendite im Bereich von 4 bis 4,5 Prozent p.a.
Die letzte Ausschüttung des Klimavest betrug 1,87 Euro pro Anteil.
Die Verwaltungskosten des Fonds betragen gemäß Basisinformationsblatt 1,92 Prozent, die Transaktionskosten 0,50 Prozent, so dass sich laufende Kosten in Höhe von 2,42 Prozent ergeben. Das ist zwar höher als bei üblichen Publikums-Fonds, liegt aber innerhalb der für alternative Sachwerte-Fonds etwa aus dem Bereich Infrastruktur typischen Spanne.
Besonders zu loben ist der außergewöhnlich transparente Online-Auftritt (Link >>) des Klimavest. Auf der Homepage wird nicht nur der Fonds ausführlich vorstellt, sondern auch eine Einführung in das „ELTIF-Konstrukt“ geboten, die an die Fragebedürfnisse von nichtprofessionellen Anlegern angepasst ist.
Den Klimavest haben wir als Stiftungsfonds des Jahres 2025 ausgezeichnet, weil er aufgrund der ELTIF-Konstruktion wesentliche stiftungsgeeignete Eigenschaften hat, die sich zu einer sehr guten Gesamtbewertung addieren: Erstens relativ niederschwelliger Zugang zu einem bisher Profis vorbehaltenen Privatmarktsegment; zweitens nachhaltiger, messbarer Impact bislang über Solar- und Windkraftanlagen; drittens sehr schwankungsarme Erträge um die 4 Prozent und stabile Ausschüttungen. Damit passt der Klimavest nach unserer Einschätzung hervorragend in langfristig und auch defensiv ausgerichtete Stiftungs-Depots.
Offensiver Stiftungsfonds des Jahres 2025: ART Transformer Equities I (A2PB6Q)
Wir zeichnen den ART Transformer Equities, Tranche I, als offensiven Stiftungsfonds des Jahres 2025 aus. Denn uns überzeugen nicht nur die sogenannten „Next Frontier Technologies“, in die der Fonds investiert, sondern mehr noch die originelle und zugleich ausgewogene Art der Aktien-Portfolio-Komposition.
Zum Kern der „Next Frontier Technologies“ gehört die Blockchain-Technologie, aber eben nicht nur diese. Auf der erfreulich materialreichen Homepage des Fonds (Link >>) lesen wir: „Der ART Transformer Equities konzentriert sich auf Technologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Datenzentren sowie die Lieferketten und Infrastruktur dahinter. Er ist investiert in Unternehmen, die entscheidende Bausteine der digitalen Transformation liefern, etwa Halbleiter, Automatisierung und Design-Software für komplexe Systeme.“ Das widerspiegelt sich im Portfolio in einer doppelten Zweiteilung. Die erste Zweiteilung ist die von „jung/klein“ vs. „etabliert/groß“: Im Portfolio finden sich zum einen Startups oder auch mittelständige Unternehmen. Zum anderen große, sehr bekannte Unternehmen, die in unterschiedlichen Sektoren Marktführer sind. Die zweite Zweiteilung ist die von „Innovatoren“ und „Anwendern“. Innovative Produkte und Dienstleistungen aus dem Blockchain- und IT-Bereich kommen sowohl von Startups wie auch von den einschlägig bekannten IT-Riesen – die im Übrigen im Fondsportfolio nur gering gewichtet sind und damit kein Klumpenrisiko darstellen. Aber diese Frontiers-Technologien werden auch in anderen Branchen angewandt: Automobil, Energie, Finanzen, Versicherungen, Life Science, Logistik, Konsum oder Reisen. Der Fonds ist damit sehr viel breiter aufgestellt als es etwa das schmale Segment der Blockchain-Produkt-Entwickler oder das deutlich breitere Segment der IT-Innovatoren erlauben würde.
Der ohne Benchmark-Bezug gemanagte ART-Transformer Equities legt mindestens 51% in Aktien weltweit an, derzeit sind 99 Prozent in Aktien investiert, schwerpunktmäßig in US-Titel.
Der Wert des 2019 aufgelegten Fonds schwankte in der kurzen Zeit seines Bestehens sehr kräftig: 2020 legte er um 49,35 Prozent zu, 2021 um 27,97 Prozent. 2022 büßte er 44,92 Prozent ein, 2023 steigerte er sich um 45 Prozent und im laufenden Jahr 2024 kletterte er bis 3. 12. um 26,22 Prozent nach oben. Ein schwankungsfreudiger Fonds, dessen Volatilität über 3 Jahre bei 28,34 Prozent liegt. Seit Auflage erzielte der Fonds eine Rendite von 12,03 Prozent p.a., das Risiko wird mit Risikostufe 5 von 7 möglichen bewertet.
Die Risiken sind damit durchaus hoch, aber das gilt eben auch für die Chancen. Das zeigen sehr gut die Szenarien im Basisinformationsblatt, die typisch sind für einen offensiven Fonds.
Die von uns gewählte Tranche I schüttete zuletzt Erträge in Höhe von 1,85 EUR pro Anteil aus. Die Verwaltungskosten lagen bei 1,35 Prozent, die Transaktionskosten bei 0,11 Prozent, so dass sich laufende Kosten von 1,46 Prozent ergeben. Hinzu kommen erfolgsabhängige Gebühren von bis zu 10 Prozent bei über 6 Prozent Wertsteigerung.
Die Mindestanlage bei der prämierten Tranche I beträgt 25.000 Euro. Geringere Beträge sind etwa in der Tranche R möglich.
Den ART Transformer Equities I küren wir als offensiven Stiftungsfonds des Jahres 2025, weil wir die Idee weiterhin sehr attraktiv finden, Innovatoren von Blockchain und KI mit Anwendern zu kombinieren und Startups mit Großunternehmen – ohne dass Letztere alles erdrücken. Wir erachten den ART Transformer Equities I insbesondere für Stiftungen mit langfristigem Anlagehorizont als vorzüglichen Baustein, um an den researchaufwändigen Märkten der technologischen Zukunft zu partizipieren.
Alternativer Stiftungsfonds des Jahres 2025: Optoflex Y (WKN: A1J4Y1)
Wir haben den Optoflex Y abermals zum alternativen Stiftungsfonds des Jahres 2025 gekürt, weil er mit seinem Derivate-Einsatz auch langfristig Ergebnisse erzielt, die den Präferenzen vieler Stiftungen sehr stark entgegenkommen.
Die alte Redensart „nomen et omen“ trifft auf den Optoflex zu, weil der Name auf zwei Wesensmerkmale des Fonds anspielt: Das Instrument der Optionen und die hohe Flexibilität, mit der das Fondsmanagement den Fonds steuern kann.
Der Optoflex wird von einem Team der FERI AG aus Bad Homburg um den Volatilitätsexperten Rico Höntschel (Head of Volatility Strategies) und den für das Portfoliomanagement verantwortlichen Horst Gerstner (Lead Portfolio Manager) verwaltet. Das Management des Optoflex kann einerseits in klassische Produkte wie Anleihen, Zielfonds oder Bares anlegen, andererseits in Derivate, in erster Linie in börsengehandelte Optionen und Futures auf US-Aktienindizes oder deren Volatilitätsindizes. Das Fondsmanagement hat relativ freie Hand bei der Quotensteuerung: bis zu 100 Prozent des Fonds können in nur einem Vermögensgegenstand investiert sein.
Die Kern-Strategie des Optoflex zielt auf die Vereinnahmung von Volatilitätsprämien in Verbindung mit dem Volatilitätsindex des S&P 500 (VIX-Index). Grundvoraussetzung hierfür ist die langfristige Tendenz, dass die am Markt erwartete (implizite) Volatilität höher ist als die tatsächlich sich einstellende Volatilität. Put-Optionen auf den VIX sind daher langfristig überbewertet. Und darüber lassen sich dann die angestrebten Prämien vereinnahmen. Zugleich werden Optionen zur Absicherung gegen Verluste im Fall von Aktienmarkteinbrüchen verwendet.
Bisher ging die auf Verstetigung zielende Strategie des Optoflex meist auf. Den „Corona-Einbruch“ konnte das Fondsmanagement relativ schnell meistern und gegen den Markttrend positive Rendite erzielen. Das Krisenjahr 2022 bereitete etwas größere Schwierigkeiten, der Fonds beendete es im Minus (-5,9 %). Im Jahr 2023 betrug der Zuwachs 11,9 Prozent, im laufenden Jahr steigerte sich der Wert des Fonds bis Ende November 2024 um 8,16 Prozent. Die Performance ist in der Vergangenheit bemerkenswert stabil gewesen. Die Renditen pro Jahr über längere Zeiträume von unterschiedlicher Dauer unterscheiden nicht allzu sehr: über 10 Jahre beträgt (Stichtag 3.12.24) die Rendite 5,18 Prozent per annum, über 5 Jahre sind es 6,08 Prozent p.a. und über 3 Jahre 5,15 Prozent p.a. Das erwartete Risiko (Volatilität) des Fonds ist moderat und beträgt nach aktuellen Angaben Stufe 3 (von 7).
Der Optoflex kann als Artikel-8-Produkt auch durch Nachhaltigkeit punkten – wenngleich z.B. Derivate davon ausgespart bleiben. Das Fondsmanagement wendet Ausschluss-Kriterien an und praktiziert eine ESG-Integration, die auf der Feri-ESG-Methodologie beruht.
Der Mindestanlagebetrag bei Tranche Y sind 10.000 Euro, Ein- und Ausstiegskosten fallen bei dieser Anteilsklasse keine an. Laufende Kosten betragen gegenwärtig 0,38 Prozent, die sich aus Verwaltungskosten von 0,18 Prozent und Transaktionskosten von 0,20 Prozent zusammensetzen. Hinzu kommt unter Umständen eine Erfolgsgebühr, das Basisinformationsblatt taxiert sie aktuell auf 0,72 Prozent. 2023 schüttete Tranche Y im Dezember 1,67 Euro pro Anteil aus.
Wir haben den Optoflex Y zum alternativen Stiftungsfonds des Jahres 2025 gekürt, weil er ein Bündel von erstrebten Eigenschaften zu einem sehr guten Produkt für Stiftungen verschnürt: Er generiert zuverlässig Erträge; sein Derivate-Immunsystem bietet einen vorzüglichen Schutz gegen unerwartete Einbrüche; seine Rendite kann auch gegenläufig zum breiten Aktienmarkt positiv sein; seine Diversifikationseigenschaften sind sehr günstig; schließlich handelt es sich um einen Artikel-8-Nachhaltigkeits-Fonds. Damit sollte der Optoflex Y unter den alternativen Bausteinen für das Stiftungsdepot auch für defensiv ausgerichtete Stiftungen eine Option der engsten Wahl sein.
Nachhaltiger Stiftungsfonds des Jahres 2025: IIV Mikrofinanzfonds I (WKN: A1H44S)
Wir blieben bei der Kür des nachhaltigen Stiftungsfonds des Jahres 2025 bei unserer Vorjahres-Entscheidung für einen Pionier der Impact-Idee in Deutschland, der unseres Erachtens sehr gut in jedes Stiftungs-Depot passt: dem IIV Mikrofinanzfonds.
Der IIV Mikrofinanzfonds – dessen Tranche I wir unserer Bewertung zugrunde legen – zielt auf die Refinanzierung überwiegend mittlerer und kleinerer (Mikro-)Finanzinstitute in Entwicklungs- oder Schwellenländern durch Erwerb unverbriefter Darlehensforderungen dieser Institute. Ende Oktober 2024 betraf dies 86 Mikrofinanzinstitute in 36 Ländern. Der von der Invest in Visions GmbH gemanagte Fonds möchte mit dieser Strategie insbesondere Frauen den Zugang zu Krediten ermöglichen, die eine kleinunternehmerische Existenz aufbauen wollen oder weitere Mittel für Investitionen benötigen. Das übergeordnete soziale Ziel des IIV Mikrofinanzfonds ist die Verringerung der wirtschaftlichen bzw. sozialen Ungleichheit. Das konkrete Ziel, der zu vermessende Impact also, besteht in der Vergabe von Mikrokrediten. Mindestens 75 Prozent des Fondsvermögens kommen diesem Zweck zugute. Das Ziel, durch Vergabe von Mikrokrediten Existenzgründungen zu ermöglichen, wird über zwei Hauptindikatoren regelmäßig kontrolliert: Die durchschnittliche Kreditsumme und die Zahl der Endkreditnehmer. Die durchschnittliche Kreditsumme beträgt derzeit 1.661 USD. Der Mikrofinanzfonds unterstützt über 404.300 Kreditnehmer, davon sind 78 Prozent Frauen. Zusätzlich zu diesem primären Nachhaltigkeitsziel des IIV Mikrofinanzfonds dürfen auch die kreditfinanzierten wirtschaftlichen Aktivitäten andere nachhaltige Aspekte nicht „erheblich beeinträchtigen.“
Da die Voraussetzungen und Anwendungsformen des Mikrofinanz-Instruments teilweise sehr unterschiedlich sind, ist Erfolg im Sinne der Nachhaltigkeit kein Selbstläufer. Positiver Impact ist vielmehr an spezifische Bedingungen und konkretes Engagement geknüpft. Für den IIV Mikrofinanzfonds spricht, dass neben den in der Nachhaltigkeitsbeilage im Detail beschriebenen Kontrollmechanismen das Management der Invest in Visions GmbH um Edda Schröder die Situation auch vor Ort kontrollieren lässt, etwa was die Höhe der Zinssätze, die Qualität der Kreditberatung und mögliche Überschuldungsprobleme anbelangt. Insofern besteht hier eine weitergehende Impactkontrolle.
Lobend hervorzuheben ist das über die Homepage zugängliche Informationsangebot von Invest in Visions zu Fonds und Fondskategorie (Link >>)
Aufgrund der besonderen Konstruktion erfolgt die Preisfestlegung auch beim IIV Mikrofinanzfonds monatlich per Gutachten. Anleger müssen zudem die Fristen des Orderkalenders beachten, wobei Ankäufe monatlich und Verkäufe vierteljährlich möglich sind.
Was uns besonders beeindruckt ist, dass der 2011 aufgelegte Fonds bisher in jedem Jahr seiner Existenz ein positives Ergebnis erzielt hat bei zugleich relativ geringen Schwankungen. Das galt auch in schwierigen Jahren, wie im Jahre des Corona-Schocks 2020 oder im Problemjahr 2022. 2023 steigerte sich der Fonds um 3,10 Prozent, im laufenden Jahr 2024 (bis Ende Oktober) hat er um 1,67 Prozent zugelegt. Seit Auflage beträgt der Wertzuwachs 2,23 Prozent p.a.
Bemerkenswert ist beim Blick in die Vergangenheit des Fonds auch das geringe Einbruchrisiko. Der maximale Drawdown seit Auflage beträgt gerade einmal -3,12 Prozent. Das prognostizierte Risiko gemäß Basisinformationsblatt ist mit Stufe 2 von 7 möglichen weiterhin sehr gering.
Der Fonds schüttet Erträge aus, in der I-Klasse waren es zuletzt 14,09 Euro (zuvor 18,15 Euro) je Anteil.
Die laufenden Kosten der I-Tranche liegen derzeit bei 1,50 Prozent, der Ausgabeaufschlag beträgt aktuell 1 Prozent, der Mindestanlagebetrag 30.000 Euro.
Wir küren den IIV Mikrofinanzfonds I weiterhin zum nachhaltigen Stiftungsfonds des Jahres 2025, weil er messbaren und damit nachprüfbaren Impact im Bereich „Soziales“ (S von ESG) anstrebt und damit wirtschaftlich-soziale Mangellagen insbesondere von Frauen beseitigen möchte. In Kombination mit seiner stabilen, moderat-positiven Wertentwicklung ist der IIV Mikrofinanzfonds I für Stiftungen aller Risikoklassen ein idealer Nachhaltigkeitsbaustein der höchsten Stufe.