Energie Plus

Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG und Portfoliomanager des Contrarian Value Euroland Fonds (ISIN: LU0370217092), über eine Investition in die Energie von heute und morgen.
Der weltweite Energiebedarf wächst unaufhörlich, der CO2-Ausstoß steigt, und das Klima verändert sich spürbar. Die Lösung scheint eine technologische Revolution zu erfordern.
Schon in der Antike brachte Prometheus den Menschen das Feuer. Heute arbeiten Wissenschaftler daran, mit der Kernfusion eine ebenso bahnbrechende Energiequelle zu erschließen. Ihr Ziel: nahezu unbegrenzte, klimaneutrale und wirtschaftlich tragfähige Energie zu erzeugen – ein Vorhaben, das die Energieversorgung der Zukunft grundlegend verändern könnte.
Seit Milliarden von Jahren findet die Kernfusion im Inneren der Sonne statt. Dort verschmelzen Wasserstoffkerne zu Helium und setzen dabei gewaltige Energiemengen frei. Gelingt es, dieses Prinzip auf der Erde nutzbar zu machen, könnten bereits geringe Mengen Wasserstoff genügen, um ganze Städte monatelang mit Strom zu versorgen – ohne CO2-Emissionen oder radioaktive Abfälle.
Noch ist dies eine Vision. Eine der größten Herausforderungen ist die erforderliche Temperatur: Erst bei 100 bis 150 Millionen Grad Celsius verschmelzen die Atomkerne. Ein solches Plasma in einem Reaktor stabil zu halten und die dabei entstehende Energie effizient zu nutzen, sind bislang ungelöste technische Fragen. Fortschritte in Materialforschung, Magnetfeldtechnologie und künstlicher Intelligenz lassen jedoch hoffen.
Kernfusion: Eine Energiequelle der Zukunft?
Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen: 2022 gelang es Wissenschaftlern erstmals, mehr Energie aus einer Fusion zu gewinnen, als sie hineingesteckt hatten – wenn auch nur für einen winzigen Augenblick. Doch dieser Fortschritt markiert einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer kommerziellen Nutzung.
Sollte es gelingen, ein wirtschaftlich tragfähiges Fusionskraftwerk zu entwickeln, hätte dies nicht nur weitreichende Folgen für die globale Energieversorgung, sondern auch für Investoren. Während viele Forschungsprojekte staatlich finanziert oder nicht börsennotiert sind, gibt es dennoch Möglichkeiten, sich indirekt zu positionieren – beispielsweise über ENI (ISIN: IT0003132476).
Warum ENI?
Das italienische Energieunternehmen engagiert sich nicht nur in der konventionellen Energiegewinnung, sondern ist auch der größte Aktionär von Commonwealth Fusion Systems (CFS) – einem vielversprechenden Start-up, das an der Entwicklung eines marktreifen Fusionsreaktors arbeitet.
Wir mögen ENI aber nicht nur wegen der Vision für die Energie von morgen, sondern vor allem, weil die Firma sehr erfolgreich die Energie von heute produziert. Das Unternehmen verfolgt auch in der Öl- und Gasexploration einen ungewöhnlichen Ansatz. Statt auf klassische Partnerschaften zu setzen, investiert ENI gezielt in eigene Forschung und Analyse, um die profitabelsten Vorkommen zu identifizieren. Erst im Anschluss werden Partner für die Förderung hinzugezogen – eine Strategie, die nicht nur Kosten spart, sondern auch strategische Vorteile bringt.
Vor allem aber sind die Aktien des Unternehmens attraktiv bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt unter 10. Die Dividende steigt – mit Ausnahme des Krisenjahres 2020 – stetig an. Die Dividendenrendite liegt über sieben Prozent.
Die Perspektive auf einen möglichen Erfolg der Kernfusion ist für uns in diesem Zusammenhang so etwas wie eine kostenlose Option auf die Zukunft der Energie. Wir nehmen sie als Zugabe zu einem Investment in ein ohnehin attraktives Unternehmen gerne mit.
Unser Investment-Ansatz
Seit 25 Jahren bleibt unser Contrarian Value Euroland Fonds (ISIN: LU0370217092) seiner Philosophie treu. Wir investieren in unterbewertete Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell und Potenzial. Dabei denken wir wie Unternehmer, die eine ganze Firma kaufen – und stellen uns, wenn nötig, gegen den Markt.