Musterdepots – Kleine Stiftungen

Ausgangslage: Bis 500.000 Euro halten Experten die Investition des Stiftungsvermögens in Einzeltiteln, also in Einzelaktien oder einzelnen Anleihen in der Regel für unangebracht. Wegen der Stückelungen vieler Anleihen und der Transaktionskosten bei Aktienkäufen sind die Depots zu teuer und zu wenig durchmischt. Die Anlage in einem Stiftungsfonds oder in einer standardisierten Vermögensverwaltung erlaubt dagegen die Beteiligung in mehr als 50 Aktien und Anleihen. Bitte beachten: Bei der Anlage in nur einem strukturierten Produkt (zum Beispiel in einem Stiftungsfonds) darf über die Bonität und Seriösität des Produktanbieters kein Zweifel bestehen.


Für sehr sicherheitsorientiert denkende Stiftungen bieten sich im Niedrigzinsumfeld nur wenige Anlageformen an. Stiftungen, die ganz in hochsicheren Anleihen mit wenigen Schwankungen verbleiben wollen, sollten verstärkt auch auf die Kosten achten. ETFs, also börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds) sind in der Regel sehr günstige Produkte. Der  iShares Core Euro Corporate Bond im obigen Musterdepot ist mit 0,2% Jahreskosten erheblich preiswerter als vergleichbare aktive Rentenfonds, die in der Regel das Dreifache und mehr kosten. Trotzdem haben aktive Fonds ihre Berechtigung. Wir haben hier drei hoffentlich ertragreiche Rentenfonds angefügt. Der Allianzfonds hat seine Ertragskraft hinreichend unter Beweis gestellt. Wir trauen ihm auch in der (weiteren) Zins-Talsohle und danach einiges zu. Der Kepler Rentenfonds wird von den Anleihenexperten aus Linz (Kepler gehört zur Raiffeisengruppe in Österreich und ist dort der viertgrößte Assetmanager) verwaltet. Der Vierte im Bunde ist der Invesco-Euro-Bond, ein wiederum preiswerter ETF. Zu beachten: In diedem Depot gibt es so gut wie kein Währungsrisiko, dafür wären mögliche 2,5 Prozent Durchschnittsertrag aus unserer Sicht kein schlechtes Ergebnis.


Das ausgeglichene Musterdepot für kleine Stiftungen investiert in die drei Assetklassen Anleihen, Immobilien und Aktien. Die Basis bilden wieder zwei preiswerte ETFs des größten Vermögensverwalters der Welt. Dazu kommt ein Unternehmensanleihen-Fonds, einer aus einer Reihe von Produkten, die die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka für (semi-)institutionelle Anleger aufgelegt hat. Im Immobilienbereich steht mit dem Leading Cities Invest ein offener Immobilienfonds zur Verfügung, der eine rentenähnliche Ausschüttungspolitik betreibt.


In diesem Depot bilden wir ein Investment in besonders renommierte Fondsmanager ab. Der Acatis IFK Value wird von einem der erfolgreichsten deutschen Anleihen-Experten (Martin Wilhelm) gesteuert. Als sehr erfolgreicher Aktien-Mann hat sich auch der in Chicago lebende Christoph Bruns (Loys) behauptet. Über Frank Fischer, den Manager des  Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen muss man nichts mehr sagen. Einen formidablen Ruf in der Vermögensverwalterszene genießt auch die Kölner Verwaltung Flossbach von Storch mit Bert Flossbach als Manager des FVS Stiftungsfonds.


Stiftungen wollen mit ihrem Vermögen (und ihrem Engagement, ihrer Arbeit) die Welt verbessern. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: Erstens durch die Verwendung der Rendite im Stiftungssinne und zweitens durch die Vermögensanlage. Dem zweiten Aspekt versuchen immer mehr Fondsmanager durch Beachtung der sogenannten ESG-Ziele gerecht zu werden. In der Fachsprache heißt es dann, ein Fonds lege nachhaltig an, d.h., er investiere entsprechend ethischer, sozialer und/oder ökologischer Maßstäbe. Wir haben beispielhaft zwei Anleihen- und zwei Aktienfonds ausgewählt. Die Anleihenseite beschickt einerseits (die Allianztochter) Pimco und die Vermögensverwalter-Sparte der Steyler Missionare. Auf der Aktienseite kommen die Evangelische Bank und einer der größten Vermögensverwalter der Welt (UBS) zum Zuge.


Bitte beachten Sie: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Mit * gekennzeichnete Aussagen sind subjektive Schätzungen von RenditeWerk.  Die Musterdepots stellen keine Aufforderung zum Kauf dar. Sie ersetzen keine Beratung. Stiftungen sollten sich unbedingt weiter informieren.